Nicht teamfähig, sagt der Lärm

Ich wollte arbeiten. Wirklich.
Ich war bereit. Ich hatte meinen Lieblingsplatz, meine Noise-Cancelling-Strategie, meine Pausenzeit im Blick.
Dann kam die Raumverlegung.
„Nur temporär“, sagte man.
Aber temporär ist relativ, wenn man im Süd-Zimmer sitzt.
Im Süd-Zimmer wird geredet. Gelacht. Gekichert.
Alles in feiner Dauerbeschallung.
Ich versuche es mit Ohr-Stöpseln.
Dann mit Kopfhörern.
Dann mit Musik auf Anschlag.
Es hilft nicht.
Ich zerfalle innerlich –
leise, systematisch.
Nach einer halben Stunde:
Ich bitte um Rücksicht.
Freundlich, aber deutlich.
Man schaut mich an, als käme ich vom Mars.
Nach weiteren zehn Minuten: Tisch-Flip.
Danach: Umgehende Flucht.
Doch ich komme nicht weit.
Der Chef beobachtet das Ganze. Und sagt:
„Vielleicht sollten Sie sich überlegen, ob Sie überhaupt noch hierher passen. Ihre Mails sind auch zunehmend ungenügend. Es fehlt… der Zukunftsaspekt.“
Ich wollte Butter geben.
Sie wollten Vision.
Ich gab Koordination.
Sie wollten Inspiration.
Was ich brauche?
Einen Raum mit Tür.
Und ein System, das nicht an meiner Selbstregulation spart.