
Migräne mit Aura: Nicht täglich? Pfff, Amateur!
Wenn du Migräne hast, aber nicht täglich?
Tja, dann ist das wohl nicht schlimm genug. Jedenfalls laut der professionellen „Das ist ja gar nicht sooo schlimm“-Fraktion, die sich anscheinend aus Leuten zusammensetzt, die noch nie mit Blitzlichtgewitter im Kopf und dem Drang, sich in eine dunkle Höhle zu verkriechen, zu kämpfen hatten.
Die Praxis-Odyssee
– oder: Warum ich das Gefühl habe, meine Symptome in einem Stand-up-Set präsentieren zu müssen
Ich sitze beim Arzt, um meine seit 30 Jahren bestehende Migräne anzusprechen. Nicht weil ich es witzig finde, mich regelmäßig ins Dunkle zu verziehen, sondern weil ich gehofft hatte, dass es eventuell eine medizinische Lösung gibt.
Der Arzt nickt und fragt: „Wie oft haben Sie Migräne?“
Ich: „So alle zwei Monate, solange ich xyz berücksichtige…“
Er: „Aha. Also nicht so oft?“
Ja genau. Es ist ja auch gar nicht so, dass jede Attacke mich zwei Tage in die Steinzeit zurückkatapultiert, mein Gehirn sich anfühlt, als würde es in einem Techno-Club mit Stroboskop-Blitzlicht explodieren, und ich nebenbei versuche, nicht einfach auf dem Büro-Schreibtisch einzuschlafen. Nein, nein – es passiert ja nicht täglich, also keine große Sache!
Er lehnt sich zurück: „Hmm… ich glaube nicht, dass wir da etwas machen müssen.“
Aha. Cool. Also einfach weiter im Zwei-Monats-Rhythmus das Leben hassen?
„Und müssen wir herausfinden, warum das passiert?“
Der Arzt lacht kurz. „Ach, Sie haben es doch im Griff!“
Ja klar. Weil ich es geschafft habe, nach drei Jahrzehnten nicht an Lichtflackern zu sterben, heißt das natürlich, dass mein Leben super läuft. Danke für nichts.
Der Mediziner-Dreisatz der Ignoranz
Arztregel Nummer eins: Wenn es nur alle paar Monate passiert, dann existiert es nicht wirklich.
Regel Nummer zwei: Wenn du in der Lage bist, einen Satz zu formulieren, ist dein Zustand nicht ernst genug.
Regel Nummer drei: Falls du nicht mit einem handfesten neurologischen Defekt auf der Stirn auftauchst,… naja, Pech gehabt.
Bonus-Regel: Wenn du es bis ins Behandlungszimmer geschafft hast, kann es ja nicht so schlimm sein.

Survival-Strategien
– oder: Was man sich selbst zusammenreimt, wenn die Medizin kein Interesse hat
Da ich weder Lust habe, mich weiterhin wie ein Amateur behandeln zu lassen, noch in einer dunklen Kammer auf den letzten Tag zu warten, habe ich mir mein eigenes Migräne-Überlebenskit™ zusammengestellt:
✅ Eine Sonnenbrille für Innenräume, damit mich kein Licht umbringt (oder zumindest nicht sofort).
✅ Noise-Cancelling-Kopfhörer, weil jede noch so kleine Geräuschwelle meinen Kopf in eine menschliche Glocke verwandelt.
✅ Ein Notfall-Schlafplatz, weil jede Migräne mit einem 12-stündigen Mini-Koma enden muss.
✅ Notration an Elektrolyten, weil ich danach dehydriert bin wie ein vergessener Kaktus.
✅ Und natürlich Schmerzmittel. Aber nur die aus der geheimen Backup-Apotheke, weil der Arzt mir natürlich die 0815-Lösung aufschreiben wollte. 🤡
🔻 Bonus-Items für Fortgeschrittene:
- Eine Tarnkappe, damit mich Leute nicht ansprechen, während mein Gehirn flimmert.
- Ein Zettel mit Ausreden, falls jemand „Aber du siehst gar nicht krank aus?“ sagt.
- Ein Fake-Diagnosebericht, um mich endlich für die WHO-„Richtige Krankheiten™“-Liste zu qualifizieren.
Was ich gelernt habe?
🔹 Wenn du nicht täglich leidest, gilt es nicht.
🔹 Migräne mit Aura? Klingt poetisch – fühlt sich an wie ein ungewollter LSD-Trip mit Vorschlaghammer.
🔹 Selbsthilfe bleibt Pflicht, weil „ab und zu Kopfschmerzen“ keine Abklärung verdienen.
🔹 Wer funktioniert, hat das Problem halt „im Griff“.
🔹 Und wer spricht? Wird belächelt.
Aber hey – ich trinke jetzt einfach mal ein Glas Wasser. Und schlafe früher.
Vielleicht löst das ja alles. 😏