Szene 1: Der Einladungssatz

Willkommen zurück.
Deine Stimme wird vermisst.

Ich lese ihn.
Ich spüre... nichts.
Oder: zu viel.
Es reicht nicht für eine Reaktion.
Nicht mal für ein Stirnrunzeln.

Ich bin da.
Aber nicht drin.

Szene 2: Der leere Cursor

Ich habe geklickt.
Der Cursor blinkt.

Wie willst du deine Welt mitgestalten?

Ich starre auf das Feld.
Und weiß:
Ich will sie gerade nicht gestalten.
Ich will, dass sie mich in Ruhe lässt.

Szene 3: Früher

Ich hab das mal gemacht.
Ich war laut.
Ich war differenziert.
Ich war beteiligt.
Ich war...

erschöpft.

Szene 4: Jetzt

Es gibt keine Krise.
Keine Trennung.
Kein Burnout.

Nur:
Nichts.

Ich bin nicht krank.
Ich bin nicht wütend.
Ich bin nicht einmal zynisch.

Ich bin einfach...
nicht da.

Szene 5: Die Nicht-Entscheidung

Der Button „Stimme übertragen“ leuchtet.

Ich klicke nicht.
Ich stimme nicht zu.
Ich lehne nicht ab.
Ich übertrage nicht.

Ich lasse den Tab offen.
Ich lasse mich... offen.

Szene 6: Eine Woche später

Ein sanftes Leuchten.
Der Tab atmet.
Kein Ton. Kein Druck.
Nur:
Ein Satz.

Wir haben bemerkt, dass du eine Weile still warst.
Das ist vollkommen in Ordnung.
Manchmal gibt es nichts zu sagen.

Ich lese.
Und zum ersten Mal seit Tagen:
Ein Muskel entspannt sich.
Nur einer.
Aber er zählt.

Szene 7: Eine andere Frage

Dürfen wir fragen, wie sich dein Schweigen anfühlt?

Ich scrolle.

• □ Erschöpfung (Ich habe keine Energie.)
• □ Überforderung (Ich kann mich nicht entscheiden.)
• □ Misstrauen (Ich glaube nicht, dass es etwas ändert.)
• □ Widerstand (Ich möchte an diesem Spiel nicht teilnehmen.)
• □ Stille (Ich lausche gerade nur.)

Ich klicke nicht.
Aber ich weiß, welche ich denken würde.

Szene 8: Die stille Stimme

Danke. Wir verstehen.
Wusstest du, dass du dein Schweigen als Stimme abgeben kannst?

Die stille Stimme.
Nicht als Ausstieg.
Sondern als Teilnahme ohne Stimme.
Ein Veto gegen den Lärm.

Deine Stille ist kein Nichts.
Sie ist ein Zeichen.
Ein Echo ohne Schall.
Ein Ort, an dem Fragen... enden dürfen.