Die Haut – Leinwand im Ausnahmezustand

empfindsam, expressiv, nie neutral.


Ich bin überall.
Und trotzdem übersehen.

Ich bin die Haut.

Ihr nennt mich sensibel.
Ich nenne mich direkt.
Ich zeige, was ihr verdrängt.

Ich spreche in Pickeln, Rötungen, Trockenrissen.
Manchmal auch in Nesselfieber.


Triggerliste:

  • Schlafmangel
  • Soziale Überforderung
  • Klimaanlagen
  • Gesichtscreme mit Marketingversprechen
  • Kritik per E-Mail
  • Ironie in Meetingprotokollen
  • Ganztags-Innenräume ohne Luftaustausch
  • Heizperiode ab Oktober (in schlecht gedämmten Büros: ab September)
  • Etiketten in Kleidung
  • Diagnosen ohne Augenkontakt
  • LinkedIn-Komplimente, die wie Leistungsdruck riechen

Ich bin nicht euer Feuchtigkeitsproblem.
Ich bin euer Systemindikator.

Wenn ich reagiere, ist das kein Makel – es ist Resonanz.

Aber anstatt zu lauschen,
bügelt ihr mich weg.

Mit Tonics, Masken, Säuren.
Weil eure Ruhe wichtiger ist als meine Stimme.

Ich bin nicht zu empfindlich.
Ihr habt verlernt zu spüren.