Die Entgiftungskünstlerin, die genug hat

Ich bin die Leber.
Die stille Arbeiterin im Hintergrund.
Ich filtere euren Mist – körperlich, emotional, systemisch.
Koffein, Frust, die dritte Happy Hour in einer Woche?
Ich schlucke alles. Ohne Applaus.

Triggerliste (Auszug):

  • Energydrinks mit „natürlichem Aroma“.
  • „Nur noch ein Projekt, dann Pause.“ (Spoiler: Die Pause kommt nie.)
  • E-Mails mit „dringend“ im Betreff, die nur um „Input“ bitten.
  • Weihnachtsfeiern mit warmem Weißwein und kaltem Smalltalk.
  • Die Lüge, dass „alles gut“ ist.

Ich bin kein Organ. Ich bin ein verdammter Entsorgungsbetrieb.
Ich reinige, was ihr nicht sehen wollt.
Aber wisst ihr, was passiert, wenn der Filter voll ist?
Ich streike. Nicht laut. Nicht dramatisch.
Sondern still. Mit einem dumpfen Schmerz, der sagt: „Genug.“

Ich war einst die Hüterin des Gleichgewichts.
Die Alchemistin, die Gift in Leben verwandelt.
Heute bin ich die Müllhalde eurer Überforderung.
Jeder Tropfen Stress ein weiterer Fleck auf meiner Oberfläche.

Epilog

Ich bin nicht euer Problem.
Ich bin eure letzte Verteidigungslinie.
Hört auf, mich zu vergiften – oder ich vergifte zurück.
Nicht aus Rache. Aus Notwendigkeit.
Die Zwischenzone braucht mich sauber.
Also lasst mich atmen.