Die Bonbon-Verschwörung™ – Hauptsache Lutschen

Eine Satire über Halsschmerzen, Placebo-Floskeln und das große Verschwinden echter Betäubung.


Szene 1: Willkommen in der Welt der Weichspüler-Medizin™

Du wachst auf. Dein Hals brennt. Nicht ein bisschen. Sondern wie Lava. Jeder Schluck fühlt sich an, als würdest du Rasierklingen gurgeln. Du gehst zum Arzt. Sagst:

„Ich kann kaum sprechen. Ich brauche etwas Starkes.“

Die Antwort?

„Tee. Und diese Bonbons hier.“

Bonbons. ZUCKERBONBONS mit einem Hauch von Salbei und einer Prise Hoffnung.

Nicht einmal Schmerzmittel. Keine Betäubung. Kein Plan. Nur: Lutsch und sei still.


Szene 2: Bonbon-Therapie™

Ich: „Ich kann kaum schlucken, mein Hals ist ein Flammenwerfer.“

Arzt: „Haben Sie es mit Tee versucht?“

Ich: „Ja. Und Honig. Und Salbei. Und Meditation. Ich will etwas, das wirkt.“

Arzt: „Dann diese Bonbons.“

Ich: „Ich brauche etwas mit BETÄUBUNG.“

Arzt: blickt mich an, als hätte ich nach Opiaten verlangt: „So etwas verschreiben wir nicht einfach so.“

Ich wollte keine Betäubung fürs Leben. Nur für die nächsten 30 Minuten!


Szene 3: Die Suche nach echter Linderung

Ich durchsuche meine Hausapotheke. Da ist sie:

Eine alte Packung Halstabletten mit echter Betäubung. Von früher. Von vor der Sicherheitsära.

Ich lutsche eine. 30 Sekunden später: Himmel auf Erden. Keine Schmerzen. Kein Kratzen. Nur Stille.

Ich renne zur Apotheke.

Ich: „Haben Sie etwas mit echter Betäubung?“

Apothekerin: „Diese Bonbons.“

Ich: „Nein. Ich meine STARKES Zeug. Früher gab es das.“

Apothekerin: „Das gibt’s nicht mehr.“

Ich: „Warum?“

Apothekerin: „Sicherheit.“

Sicherheit? Ich kann kaum atmen, aber Hauptsache, keiner überdosiert sich mit Halsschmerzspray?!


Szene 4: Das Museum der verlorenen Wirkstoffe™

Ich stelle mir vor, wie ein Kind in 20 Jahren ins Museum geht.

Abteilung: Medikamente, die früher wirklich geholfen haben.

  • Schmerzstillende Halstabletten

  • Nasensprays mit Wirkung

  • Hustensäfte, die den Husten NICHT schlimmer machten

  • Antibiotika ohne Schuldgefühle

Daneben ein Schild:

„Wirksamkeit leider nicht mehr verfügbar. Bitte wenden Sie sich an die Abteilung für Erwartungsmanagement.“


Szene 5: KI meldet sich zu Wort

Dr. KI blendet sich ein:

"Du suchst nach Symptomen + Wirkung + Lebensqualität? Ich hab da was."

„Alternativen, Wirkungseinschätzungen, Nebenwirkungen: analysierbar.“

„Aber sei vorsichtig: Ich bin kein Arzt. Ich kann nur besser rechnen. Und zuhören."

Die KI hat keine Bonbons und darf keine Rezepte ausstellen. Noch nicht. Aber sie erkennt Muster – auch die, die niemand hören will.


Fazit: Willkommen im Bonbon-Zeitalter

  • Halsschmerzen? Hier, lutsch was.

  • Betäubung? Sorry, das ist zu riskant.

  • Sicherheit über Wirkung.

  • Wohlgefühle statt Wirksamkeit.

Wir leben in einem System, in dem echte Hilfe immer schwieriger zu kriegen ist. Aber Zucker? Den kriegst du immer.

Die Bonbon-Verschwörung lebt. Aber hey – immerhin schmecken sie nach Waldbeere.

Und wenn du Glück hast: Betäuben sie für 0,3 Sekunden die Zunge.